Zum Inhalt springen
Startseite » Wann wird aus Hitze eine Hitzewelle?

Wann wird aus Hitze eine Hitzewelle?

    Von Magdalena Scharf

    Berlin – Eisbären ohne Eis, Waldbrände außer Kontrolle, rauchende Fabrikschlote – es gibt viele Möglichkeiten den Klimawandel abzubilden. Doch beim Thema Hitze wird es schwierig und trifft ein fundamentales journalistisches Problem: Wie bilde ich etwas ab, was ich nicht zeigen kann?

    Dabei ist Hitze eine DER direkt spürbarsten Folgen des Klimawandels – und eine der tödlichsten Klimakatastrophen überhaupt! Weltweit kostet sie durchschnittlich 490.000 Menschen pro Jahr das Leben, schätzt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Bis 2050 soll die Zahl der hitzebedingten Todesfälle laut WHO sogar um 50 Prozent steigen.

    Aber: Wann spricht man eigentlich von einer Hitzewelle?

    Bei einer Hitzewelle handelt es sich laut dem Bundesministerium für Gesundheit in Berlin um eine Folge mehrerer aufeinander folgender Tage mit Belastung durch hohe Temperaturen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) spricht von einer Hitzewelle in Deutschland, sobald die Temperaturen an mindestens drei aufeinanderfolgenden Tagen über 28 °C liegen. Die Definition von Hitze variiert logischerweise von Land zu Land. In Italien variiert die Definition laut dem Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMWF) sogar von Stadt zu Stadt und Region zu Region. Während in Kalabrien u.a. für eine Hitzewelle die Temperaturen im August und September bei 39,5 °C liegen müssen, sind es in Bologna „nur“ 36,5 °C.

    Gibt es Anzeichen für Hitzewellen?

    Forscherinnen und Forscher des Max-Planck-Instituts für Meteorologie (MPI-M) haben herausgefunden, dass ein entscheidender Hinweis darauf, ob ein Hitzesommer bevorsteht oder nicht, im Ozean zu finden ist. Laut MPI-Forscherin Lara Wallberg geht europäischen Hitzesommern nämlich häufig ein Wärmestau im Nord-Atlantik voraus. Dieser Wärmestau zeichnet sich laut MPI bereits drei Jahre vor einem Hitzeextrem ab.

    Vor einigen Jahren haben die ersten Großstädte (u.a. Athen, Los Angeles) damit begonnen, sogenannte Chief Heat Officers einzusetzen. Diese sollen die Arbeit gegen den städtischen Wärmeinseleffekt organisieren und verwalten. “Ich liebe unsere Stadträume und offenen urbanen Räume; Sie sind die Herzschläge von Gemeinschaften und Familien. Und doch stehen wir am Rande des Verlustes durch die steigende Hitze“, erklärte Eleni Myrvili, Global Chief Heat Officer bei den Vereinten Nationen, in einem Interview. Ihr Antrieb: „Es geht nicht nur darum, unsere Städte zu erhalten; Es geht darum, die Essenz unserer gemeinsamen Menschlichkeit zu bewahren.”


    Bild von Gerd Altmann bei Pixabay

    Accessibility Toolbar